06-2010 THW Nordenham im Einsatz für die Polizei

in Einswarden

Im Rahmen der Amtshilfe wurden die freiwilligen Helfer des Technischen Hilfswerks Nordenham am Sonntag, 07.03.2010 für die Polizeiinspektion Cuxhaven / Wesermarsch tätig.

Die 23 THW-Helfer, die um 11:23 Uhr alarmiert wurden, unterstützten die Polizei bei einer umfangreichen Beweis-Sicherstellung, der Eigentumssicherung und bei Transportaufgaben mit LKWs.

Desweiteren kamen THW-Elektrofachkräfte des Ortsverbandes zum Einsatz.

Bericht in der Kreiszeitung Wesermarsch vom 11.03.2010 :

Drogen-Plantage in Werkstatt


Einswarden. Weil dicker Qualm aus der ehemaligen Holzwerkstatt des CVJM an der Heiligenwiehmstraße quoll, riefen Anwohner die Feuerwehr. Die war kurz darauf da. Und die Polizei, wie üblich, auch. Die entdeckte dann zwar keinen Brandherd, aber eine riesige Cannabis-Plantage.

Die Anlage wurde professionell betrieben, mit Bewässerungs- und Belüftungsanlage sowie einer Heizung. So gediehen die Hanfpflanzen in der ehemaligen Holzwerkstatt des CVJM-Sozialwerks prächtig. Nach Informationen der Kreiszeitung Wesermarsch wurden in dem ehemaligen Werkstattgebäude rund 2000 Cannabispflanzen gezogen. Daraus lässt sich jährlich Marihuana und Haschisch mit einem Schwarzmarktwert von mehreren hunderttausend Euro gewinnen.

Von der Polizei waren gestern keine detaillierten Auskünfte zu dem Vorgang zu erhalten. Die Ermittlungen dauerten noch an, hieß es. Die Polizei machte auch keine Angaben zu dem oder den Betreibern der Anlage. Unklar ist ebenfalls noch, über welche Vertriebswege die „Drogen-Gärtner" das Cannabis abgesetzt haben.

Es handelt sich um einen der größten Drogenfunde der vergangenen Jahre in der Wesermarsch. Um die Pflanzen zu beseitigen, wurde das Technische Hilfswerk um Unterstützung gebeten. Die Cannabispflanzen sind nach Informationen der Kreiszeitung inzwischen in der Müllverbrennungsanlage in Bremerhaven vernichtet worden. Die Polizei wird, wie in solchen Fällen üblich, Proben genommen haben, um beim Landeskriminalamt den Wirkstoffgehalt der Hanfpflanzen bestimmen zu lassen. Der Wirkstoffgehalt ist bei der Beurteilung der Schwere der Tat ein wichtiger Gesichtspunkt.

Drogenexperten wie die Mitarbeiter der Drogenberatungsstelle Rose 12, die auch in Nordenham tätig ist, warnen immer wieder vor dem Konsum von Cannabis-Produkten. Durch spezielle Züchtungen sei die Konzentration des Wirkstoffs derart gestiegen, dass die heutigen Cannabis-Produkte nicht mehr mit dem Marihuana und Haschisch der Hippie-Zeit zu vergleichen sei. Durch regelmäßigen und intensiven Genuss erleiden die Konsumenten oft einen Realitätsverlust. Sie kommen im Alltag nicht mehr klar, machen Drogenberater deutlich. Rose 12 hat im Jahr 2008 in Nordenham immerhin 49 Cannabis-Konsumenten beraten, die so viel von dem Zeug zu sich nahmen, dass sie dringend Hilfe brauchten. (hei)

In der Heiligenwiehmstraße 9 wurde bis Sonntag eine Cannabis-Plantage betrieben. Inzwischen sind die Pflanzen abgeräumt. Foto: hei

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Bericht in der Nordwest-Zeitung vom 12.03.2010 :

Dicker Qualm verrät Einswarder Drogen-Plantage

Straftat 1800 Pflanzen in einer ehemaligen Werkstatt entdeckt - Landeskriminalamt untersucht


Mit Ermittlungsergebnissen hält sich die Polizei vorerst zurück. Sie setzt auch auf weitere Hinweise aus der Bevölkerung.

von Horst lohe


Einswarden - In den vergangenen Jahren hat die Polizei in Butjadingen und Nordenham bereits mehrere Cannabis-Plantagen ausgeräumt. So professionell hergerichtet und so groß wie die jetzt in Einswarden entdeckte mit etwa 1800 Pflanzen war offenbar aber noch keine. Das bestätigte am Donnerstag Uwe Thöle, Leiter des Kriminal- und Ermittlungsdienstes des Polizeikommissariats Nordenham in einem Gespräch mit der NWZ .

Allerdings geht die Polizei davon aus, dass die Plantage in Einswarden erst Anfang dieses Jahres angelegt worden ist und noch keine erntereifen Pflanzen vorhanden gewesen sind. Die Täter konnten also noch kein Marihuana gewinnen und somit auch noch keinen Profit auf dem Drogenschwarzmarkt erzielen.

Bei früheren Funden hatte es die Polizei mit klaren Eigentumsverhältnissen zu tun und konnte die Täter rasch ermitteln. In diesem Fall muss sie erst die Miet- und Eigentumsverhältnisse klären. Hinweisen auf die Täter geht die Polizei bereits nach, gibt aber aus kriminaltaktischen Gründen, so Uwe Thöle, noch keine näheren Auskünfte. Auch die aufgebauten Drogen-Vertriebswege sollen ermittelt werden.

Ein Brand in einer ehemaligen Werkstatt des CVJM in der Heiligenwiehmstraße in Einswarden war der Polizei am vergangenen Sonntagmorgen gegen 7 Uhr gemeldet worden. Nachbarn hatten dicken Qualm gesehen. Polizei und Feuerwehr stellten dann aber vor Ort fest, dass es sich nicht um einen Brandfall handelt. Die Polizei vermutet, dass mit der Abwärme aus der Cannabis-Plantage Wasserdampf nach außen getreten war.

Die 1800 Pflanzen unterschiedlicher Größe befanden sich im Ober- und Erdgeschoss des Hallengebäudes. Auch Anlagen zur Be- und Entlüftung sowie Bewässerung waren installiert. Das vorgelagerte Wohngebäude war von einer Verwalterin nur zeitweise zu Wohnzwecken genutzt worden.

Das Technische Hilfswerk Nordenham half beim Abtransport der Pflanzen. Das Landeskriminalamt in Hannover untersucht ihren Wirkstoffgehalt. Der Großteil wird vernichtet. Die Polizei ( 99810) bittet die Bevölkerung um weitere Hinweise zur Aufklärung der Straftat.


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