Im Rahmen der Kooperation DRK/THW wurden die freiwilligen Helferinnen und Helfer des THW-Ortsverbandes Nordenham am Mittwoch, 17.09,2014 zu einer SEG-Einsatzübung alarmiert.
Einsatzbericht der Freiwilligen Feuerwehr Rodenkirchen :
"EINSATZÜBUNG" - Massenanfall von Verletzten
Um 19:15 wurde die am Rodenkircher Markt vorgehaltene Wachbereitschaft zu einem gemeldetem Kleinfeuer im Böseler Festzelt auf dem Festgelände des "Roonkarker Mart" alarmiert. Da die Übung einen Marktsamstag simulieren sollte, waren zu diesem Zeitpunkt 9 Kameraden der Feuerwehr, sowie der Sanitätsdienst der Johanniter Unfallhilfe vor Ort.
Die mit dem HLF 24/20/2 ausrückende Wachbereitschaft konnte kurz nach Eintreffen melden, dass der Brand bereits durch Mitarbeiter im Zelt gelöscht wurde. Durch das Feuer und eine dadurch ausgebrochene Unruhe im Zelt kam es aber zu einer größeren Anzahl an Verletzten mit Knochenbrüchen und zum Teil schweren Verbrennungen. Die Vorsichtung ergab 12 Verletzte, davon 4 schwer Verletzt. Später wurde diese Meldung auf 14 Verletzte aufgestuft von denen 5 schwer, 4 mittelschwer und weitere 5 als leicht Verletzt Kategorisiert wurden.
Nach dieser Rückmeldung wurde von der Großleitstelle das Stichwort auf "MANV 10", also den so genannten "Massenanfall von Verletzten Stufe 1", erhöht. Durch die Stichworterhöhung wurden zahlreiche Rettungskräfte und Hilfsorganisationen aus dem gesamten Landkreis Wesermarsch nach Rodenkirchen beordert. Unter anderem die leitenden Notärze sowie die organisatorischen Leiter Rettungsdienst, diverse Fahrzeuge des Rettungsdienstes, alle Ehrenamtlichen Hilfsorganisationen von JUH und DRK und das THW Nordenham.
Nachdem durch die Feuerwehr eine Brandabsicherung vorgenommen wurde, konnten die Einsatzkräfte damit beginnen, die Patienten zu betreuen und nach art und schwere ihrer Verletzung geordnet zum Patientensammelplatz im Feuerwehrhaus zu bringen. Im Feuerwehrhaus wurde die Verletzen durch die Johanniter Unfallhilfe aus Stadland und Edewecht sowie den Rettungsdienst des Landkreises Wesermarsch versorgt und transportfähig gemacht. Das THW errichtete in der Schweier Straße bei "Mack" einen Bereitstellungsplatz für alle Anrückenden Rettungsmittel, welche von dort aus nach und nach zum Abtransport der Patienten angefordert wurden.
Nach knapp 1,5 Stunden war so auch der letzte leicht Verletzte Patient auf dem Weg ins Krankenhaus, was für eine solch angenommene Lage ein sehr guter Wert ist.
Insgesamt an Übung beteiligte Fahrzeuge:
8x Feuerwehr
1x Leitender Notarzt
3x Organisatorischer Leiter Rettungsdienst
1x Einsatzleitwagen Rettungsdienst
3x Rettungswagen Landkreis
7x Rettungswagen Hilfsorganisation
3x Krankentransportwagen Hilfsorganisation
4x Mannschaftstransportwagen Hilfsorganisation
7x Technisches Hilfswerk
Einsatzart: | Einsatzübung |
Kurzbericht: | Massenanfall von Verletzten |
Einsatzort: | Marktplatz (Rodenkirchen) |
Alarmierung Feuerwehr Rodenkirchen : | Alarmierung per am 17.09.2014 um 19:15 Uhr |
Einsatzdauer: | 1 Std. und 39 Min. |
Einsatzleiter: | OrtsBM Rodenkirchen |
Fahrzeuge am Einsatzort:
Diverse KTW Rettungsdienst
Diverse RTW Rettungsdienst
Ortsbeauftragter THW Nordenham
GW-Mess THW Nordenham
LKW THW Nordenham
LKW THW Nordenham
LKW THW Nordenham
GKW 1 THW Nordenham
MTW TZ THW Nordenham
Leitender Notarzt Rettungsdienst
Org-Leiter Rettungsdienst
ELW DRK Oldenbrok
LF 10/6 Schwei
TLF 8/18 Schwei
MTW Schwei
MTW Rodenkirchen
LF 8 Rodenkirchen
HLF 24/20/2 Cafs Rodenkirchen
ELW 1 Stadland
alarmierte Einheiten:
Feuerwehr Rodenkirchen
Feuerwehr Schwei
Rettungsdienst Landkreis Wesermarsch
JUH Stadland
DRK Oldenbrok
THW Nordenham
Gruppenruf Orgl-RD
Gruppenruf LNA
JUH Nordenham
Rettungsdienst Landkreis Friesland
DRK Elsfleth
DRK Nordenham
DRK Brake
DRK Lemwerder
JUH RW Butjadingen
NWZ-Presseartikel vom 19.09.2014:
Rodenkircher Markt
Rodenkircher Markt
Mehr als 140 Retter proben den Ernstfall
Übung: Kleinbrand und Panik in Böselers Zelt – Alarmplan besteht Realitätstest
Übung: Kleinbrand und Panik in Böselers Zelt – Alarmplan besteht Realitätstest
15 Verletzte wurden angenommen, darunter 5 Schwerverletzte. Nach zwei Stunden war jeder auf dem Weg ins Krankenhaus.
Rodenkirchen Notarzt Dr. Olaf Hesper traut seinen Augen nicht: Während er am Ausgang von Böselers Festzelt einem Schwerverletzten beisteht, randaliert Zentimeter neben ihm ein Betrunkener. Zwei Feuerwehrmänner packen den Randalierer, doch der entwickelt schier übermenschliche Kräfte. Es dauert mehr als eine Minute, bis ihn draußen endlich ein Polizist niederringt. Dann klicken die Handschellen.
Sie sind echt – genau wie der Polizist, die Feuerwehrmänner und der Notarzt. Alles andere ist eine Übung. Schauplatz ist an diesem Mittwochabend der fast vollständig aufgebaute Rodenkircher Markt. Die Rettungskräfte wollen so realitätsnah wie möglich testen, ob ihre Alarmpläne, die auf dem Papier perfekt funktionieren, auch einer echten Gefahrenlage standhalten.
Ein Horrorszenario
Diese echte Gefahrenlage ist ein Horrorszenario, das sich keiner der Beteiligten wünscht. Angenommen wird ein Kleinbrand in Böselers Festzelt bei Marktbetrieb. Ein Kleinbrand klingt auf den ersten Blick nicht aufregend, aber 15 Verletzte durch Trauben von möglicherweise alkoholisierten Menschen in Sicherheit zu bringen, ist eine Herkules-Aufgabe. Es gibt Schätzungen, nach denen bei Hochbetrieb 35 000 Menschen gleichzeitig auf dem Marktplatz sind.
Kurz nach 19 Uhr beginnt die Übung: Eine Verpuffung löst das Feuer nahe der Festzelt-Bühne aus. Die Anwesenden löschen es weitgehend selbst. Doch in dem voll besetzten Zelt gibt es mindestens zehn Verletzte; Näheres ist zunächst nicht bekannt. Der Notruf eines Zeugen läuft bei der Großleitstelle in Oldenburg auf, die sofort den Alarmplan für Brände mit mehr als 10, aber weniger als 25 Verletzten in Kraft setzt. Die Großleitstelle alarmiert die Feuerwehr Rodenkirchen, die an diesem Abend wie in den heißen Phasen des Marktes mit 9 Leuten im Feuerwehrhaus Brandwache hält, und die Johanniter, die sich ebenfalls im Feuerwehrhaus bereit halten.
Das Problem: Weil der Marktplatz voller Menschen ist, kommt hier kein Rettungsfahrzeug durch. Deshalb braust die Feuerwehr mit dem Hilfeleistungs-Löschfahrzeug (HLF) zur Marktstraße und hält gegenüber dem Schreibwarenladen. Von hier aus verlegen die Brandretter drei Schlauchlängen zum Festzelt und starten den Löschangriff. Hydranten gibt es auf dem Marktplatz schon seit Jahren nicht mehr, denn bei Hochbetrieb sind sie nicht zugänglich, wie Jürgen Rohde sagt, der Pressesprecher der Feuerwehr. Sekunden später sind auch die Johanniter da und kümmern sich bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes um die Verletzten.
Währenddessen baut die Schnelle Einsatz-Gruppe (SEG) von Johannitern und Deutschem Roten Kreuz in der Fahrzeughalle des Feuerwehrhauses eine Sammelstelle für die Verletzten mit Feldbetten auf. Insgesamt sind 50 Helfer von DRK und Johannitern im Einsatz, dazu kommen 25 THW-Leute.
Schnell operieren
Notarzt Dr. Olaf Hesper sieht sich die 15 Opfer an und stellt fest, dass fast alle bei der panikartigen Flucht verletzt worden sind. Die Patienten mit inneren Blutungen müssen schnellstmöglich operiert werden, deshalb werden die Krankenhäuser Nordenham und Brake sofort benachrichtigt, sagt der Leitende Notarzt Dr. Thomas Schwarzbach. Für die Opfer mit Verbrennungen sucht die Großleitstelle Spezialkliniken in Hamburg, Hannover oder gar dem Ruhrgebiet. Das macht sie aber nur virtuell, denn echte Patienten dürfen durch die Übung nicht gefährdet werden.
Feuerwehrleute transportieren Verletzte auf Tragen zum Feuerwehrhaus. Inzwischen sind alle Brandretter aus Rodenkirchen und Schwei alarmiert – insgesamt 45 sind herbeigeeilt. Das reicht nicht für die kräftezehrenden Transporte. Deshalb verpflichten sie Schaulustige zur Hilfe. Auch der zufällig anwesende parteilose Bürgermeister-Kandidat Holger Boomhuis muss mit anpacken. Nach zwei Transporten braucht fast jeder eine Pause.
Um ein Verkehrschaos zu verhindern, fahren die Rettungswagen nicht direkt zur Feuerwehr, sondern sammeln sich unweit der ehemaligen Hosenfabrik Mack, wo das Technische Hilfswerk (THW) Nordenham einen ausgeleuchteten Sammelplatz eingerichtet hat. Nach und nach holen die Rettungswagen die Verletzten ab.
Nach weniger als zwei Stunden ist das letzte Opfer auf dem Weg ins Krankenhaus; der letzte Schwerverletzte war es schon nach einer Stunde. Damit zeigen sich die beiden Einsatzleiter, Ortsbrandmeister Frank Volkmann und Hans Bruns, Organisationsleiter der Rettungsdienste, in einer ersten Bilanz zufrieden. Bei der anschließenden Manöverkritik werden ihnen aber noch einige Schwachpunkte auffallen.
http://www.nwzonline.de/wesermarsch/blaulicht/mehr-als-140-retter-proben-den-ernstfall_a_18
,0,1664608690.html
NWZ-Presseartikel vom 17.9.2014:
Rodenkirchen Der fast vollständig aufgebaute Marktplatz ist an diesem Mittwoch Schauplatz einer Einsatzübung. Beginn ist gegen 19 Uhr, Zuschauer sind willkommen – einerseits, damit sie sich ein Bild von der Arbeit der Retter machen können, andererseits, damit die Übung dank vieler Anwesender möglichst realistisch ist, wie der stellvertretende Ortsbrandmeister Lars Stratmann sagt. Angenommen wird ein technischer Defekt, der zu einem Feuer in Böselers Festzelt mit zehn Verletzten führt. Neben der Feuerwehr Rodenkirchen werden auch die Rodenkircher Johanniter und das Technische Hilfswerk alarmiert; die Sondereinsatzgruppe richtet eine Verletztensammelstelle ein. Die Retter wollen den Ablauf für den Fall einer großen Zahl von Verletzten üben; das Hauptaugenmerk der Übung liegt aber auf der Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen.
http://www.nwzonline.de/wesermarsch/blaulicht/retter-uebenheute-auf-dem-markt_a_18
,0,1503237877.html